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Realschulen stärken, Potenziale ausbauen, Wege eröffnen

Böhm: „Die Vielfalt der Bildungswege muss für die jungen Menschen in Bayern gewährleistet und finanziert werden“

Der Vorsitzende des Bayerischen Realschullehrerverbands Jürgen Böhm begrüßt, dass die bisher isoliert durchgeführte Diskussion um das Gymnasium in Bayern mittlerweile auf alle Schularten ausgeweitet wird. „Es gibt heute im differenzierten bayerischen Schulwesen für die jungen Menschen eben nicht nur den Weg über das Gymnasium zum viel diskutierten Bildungserfolg. Zahlreiche Bildungswege führen die Jugendlichen nachweislich in ein erfolgreiches Berufsleben und zum persönlichen Lebensglück. Die Menschen in Bayern entscheiden sich seit Jahrzehnten bewusst für den Weg über die Realschule – die berufliche Bildung ist im Freistaat ein echtes Markenzeichen“, so Böhm.

Man müsse künftig dafür sorgen, dass alle Schularten in der öffentlichen Diskussion entsprechende Beachtung fänden und der Fokus nicht einseitig auf einer Gymnasialdebatte liege, fordert Böhm. „Die anerkannte bayerische Realschule steht dabei als starke Säule für qualitativ hochwertige Schulbildung, die immer den individuellen Bedarf des einzelnen Schülers in den Mittelpunkt rückt. Wertschätzung und Anerkennung der Leistungen der Jugendlichen spielen dabei eine wesentliche Rolle“, erklärt der brlv-Vorsitzende.

„Die Realschule muss in der Verantwortung für unsere Schüler weiter gestärkt werden, um bestmöglich für die Zukunft aufgestellt zu sein und die hohe Qualität der Realschulausbildung für über ein Drittel der jungen Menschen im Freistaat weiterhin gewährleisten zu können“, betont Böhm. Er verweist auf die bekannten Forderungen des brlv:

  1. Schaffung eines Einstellungskorridors und perspektivische Personalplanung
  2. Weiterer Ausbau der mobilen und integrierten Lehrerreserven an den Realschulen zur individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler
  3. Weitere Verbesserungen der Rahmenbedingungen an den Realschulen und Schaffung pädagogischer Freiräume z.B. für Werteerziehung, Demokratieverständnis und Digitalisierung
  4. Rückbau befristeter Beschäftigungsverhältnisse
  5. Ausbau einer qualitätsorientierten, bedarfsorientierten und flexiblen Ganztagsbetreuung

„Nur so wird die individuelle Förderung der Schüler an den Realschulen im Freistaat weiter verbessert. Außerdem verhindert dies nicht nur die Abwanderung bestausgebildeter Lehrkräfte, sondern schafft pädagogische Freiräume, um die Herausforderungen an eine zukunftsorientierte Bildung zu meistern“, fasst Böhm zusammen.

In Bezug auf die immer wieder aufkommenden Rufe nach einer Reform einzelner Schularten oder auch des gesamten Schulsystems äußert Böhm, dass „Reformitis“ kein Allheilmittel sei, wie man anhand von gescheiterten Schulreformen in anderen Bundesländern sehen könne. Ein Blick ins Nachbarland Baden-Württemberg, das seit den vollzogenen „Reformen“ seit 2011 von den Spitzenbildungsländern ins bundesdeutsche Mittelfeld abgerutscht ist, zeige, dass gerade die Schwächung der Realschule mit einem massiven Qualitätsverlust in der Bildung  verbunden ist. Stattdessen müssten die bewährten und in der Bevölkerung anerkannten Schularten mit realistischen, zukunftsorientierten Forderungen gestärkt werden. Im Mittelpunkt müsse immer das Wohl der Schüler stehen und gesellschaftlich müsse eine Anerkennungskultur geschaffen werden, die akademische und berufliche Bildung gleich wertschätze.

Pressekontakt: Judith Kadach: 089 55 38 76


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