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Schleicher irrt – Differenzierung statt Vereinheitlichung!

OECD-Studie: VDR-Vorsitzender warnt vor falschen Rückschlüssen und macht deutlich, dass Lehrerausbildung und Qualität die Ergebnisse erklären

„Dass der Anteil gut abschneidender Schüler mit schwieriger sozialer und wirtschaftlicher Ausgangslage angewachsen ist, ist in der Tendenz zunächst ein erfreuliches Ergebnis“, so äußert sich der Bundesvorsitzende des Verbandes Deutscher Realschullehrer (VDR), Jürgen Böhm, über die aktuelle Ergebnisse der PISA-Sonderauswertung, die gestern von OECD und Vodafone-Stiftung veröffentlicht wurden. Böhm warnt aber vor einer vorschnellen Interpretation der Studie. „Das Ergebnis zeigt vor allem, dass es in erster Linie auf den Lehrer ankommt“, so der VDR-Vorsitzende. Diese Erkenntnis setze sich in immer mehr Bundesländern inzwischen durch und zeige sich beispielsweise daran, dass Investitionen in die Bildung gestiegen seien. Mehr Lehrkräfte führen zu kleineren Klassen und bilden damit mehr Möglichkeiten der individuellen Förderung. Böhm macht insbesondere deutlich, dass das Ergebnis vor allem mit Blick auf das differenzierte Schulsystem zu bewerten sei. „Ein gut ausgebildeter Lehrer kann gezielt fördern und ermöglicht erst, dass Schüler Vertrauen in ihre Leistungen erhalten und somit widerstandsfähig, also resilient werden können“, so Böhm.  „Deshalb warne ich ausdrücklich davor, pauschale Aussagen in Bezug auf eine Vereinheitlichung des Schulwesens zu treffen“, macht der VDR-Vorsitzende unmissverständlich klar. Der Aussage von OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher, nach der die Zusammenführung von Haupt- und Realschulen sich positiv auf die guten Ergebnisse der Studie ausgewirkt hätten, könne man im VDR in keiner Weise nachvollziehen. „Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Das differenzierte Schulsystem mit den klaren Profilen aller Schularten sichert Deutschlands Leistungsfähigkeit! Deshalb lehnen wir jegliche Abschwächung und Vereinheitlichung des Schulwesens ab“, so Böhm wörtlich. Differenzierte Bildung führe erst zum Bildungserfolg, sozialem Aufstieg und einer hohen Qualität in allen Schularten.


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