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Bayern: Guter Start ins neue Schuljahr

„Zum Start ins neue Schuljahr steht Bayern bei der Unterrichtsversorgung wesentlich besser da als andere Bundesländer: Alle Planstellen konnten besetzt werden; auf Seiteneinsteiger musste nicht zurückgegriffen werden.“ Pressekonferenz der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrkräfte (abl) am 06.09.2018

Der brlv fordert die Umsetzung von 400 + x Einstellungen zum Schuljahr 2018/19 und wiederholt die Forderung nach einem kontinuierlichen Einstellungskorridor, einer perspektivischen Personalplanung sowie dem weiteren Ausbau der mobilen und integrierten Lehrerreserve. Ebenso müssen die Rahmenbedingungen an den Schulen weiter verbessert werden. Mindestens genauso wichtig wie die Einstellung bestens ausgebildeter und hochmotivierter Kollegen ist es jedoch, junge Menschen wieder dazu zu ermutigen, das Realschullehramtsstudium zu ergreifen. Bereits jetzt zeichnet sich ein drohender Lehrermangel an den Realschulen ab – wenn dem nicht jetzt entgegengesteuert wird, werden wir in den kommenden Jahren mit weitreichenden Konsequenzen konfrontiert, die verheerend sein können, wie man anhand der Entwicklungen in anderen Bundesländern sehen kann.

Die Forderungen des brlv, vehement in den Kampagnen der letzten Jahre zum Ausdruck gebracht, ist bei den Verantwortlichen angekommen und zeigten Erfolg: „Jetzt einstellen! Jetzt studieren! Jetzt Zukunft sichern!  #400plus #Bildungsverstärker #Zukunftsgestalter #brlv“ mit dieser Forderung nach mindestens 400 plus x Einstellungsmöglichkeiten machte der brlv seit Monaten deutlich, dass es dieses Jahr von enormer Wichtigkeit ist, den noch vorhandenen gut qualifizierten Lehrernachwuchs für den Freistaat Bayern zu gewinnen und dauerhaft hier halten zu können. „Mit den Neueinstellungen können sowohl für junge Lehrkräfte neue Perspektiven geschaffen als auch wichtige Zukunftsfelder an den Schulen gestaltet werden. Dringend notwendige pädagogische Maßnahmen und inhaltliche Weichenstellungen können weiter vorangetrieben werden“, betonte brlv-Landesvorsitzender Jürgen Böhm nach Bekanntwerden der Einstellungszahlen zum kommenden Schuljahr 2018/19. Nur so kann dem Lehrermangel, der sich in anderen Bundesländern bereits spürbar abzeichnet, in Bayern an den Realschulen vermieden werden.

Dramatischer Lehrermangel in Berlin und Sachsen

Insbesondere in Berlin und Sachsen zeichnete sich zum Schulbeginn ein dramatischer Lehrermangel ab, den die Länder mit kreativen Notlösungen wie der Einstellung zahlreicher Quereinsteiger und der Beschäftigung von Lehramtsstudenten sowie der Kürzung von Unterricht und der Erhöhung der Arbeitszeit von Lehrkräften entgegenzuwirken versuchen. Um solchen Tendenzen entgegen zu wirken – in den nächsten Jahren zeichnet sich auch in Bayern ein Rückgang der Bewerberzahlen ab – hat er brlv frühzeitig darauf hingewiesen, dieses Jahr bei noch vergleichsweise hohen Bewerberzahlen aus Bayern dieses qualifizierte Personal durch entsprechende Einstellungszahlen 400 plus für Bayern an den Realschulen zu gewinnen.

Umso erfreulicher ist nun das Ergebnis der Einstellungssituation 2018 an den Bayerischen Realschulen: 482 Realschullehrkräfte konnten auf Planstelle eingestellt werden!

Dadurch ergeben sich an den Schulen weitere Verbesserungen, die der brlv seit Jahren von der Politik einfordert:

Die durchschnittliche Klassenfrequenz liegt somit bei 25,7. Ein Überblick über die letzten zehn Jahre zeigt folgende Tendenz:

2007/08              2015/16              2018/19

28,6                      26,1                      25,7

Auch beim Ausbau der integrierten Lehrerreserve sind spürbare Verbesserungen zu verzeichnen. Eine durchschnittlich große staatliche Realschule verfügt nun über mehr als eine Vollzeitlehrerstelle, die für Differenzierungsmaßnahmen oder der Abwendung von Unterrichtsausfall bei gleichzeitiger Reduzierung der Mehrarbeit für Kollegien zur Verfügung steht.

Die Schattenseite der guten Einstellungsmöglichkeiten in diesem Jahr haben insbesondere die Schulleitungen im Juli und August bereits deutlich zu spüren bekommen: Es stehen nun deutlich weniger Aushilfslehrkräfte mit Realschulqualifikation zur Verfügung, teilweise war es äußerst schwierig, Kollegen als Ersatz auf dem „freien Markt“ zu finden.

Der brlv kümmert sich weiter auch in Zukunft darum, dass sich die Rahmenbedingungen an den Schulen vor Ort verbessern, in dem ein Einstellungskorridor besteht, die integrierten und mobilen Lehrerreservestellen ausgebaut werden und sich die Bedingungen für befristet angestellte Lehrkräfte verbessern. Gleichzeitig bemüht sich der brlv insbesondere auch mit seiner Fachgruppe Studenten und Referendare an den Universitäten darum, Studenten für das Studium des Lehramts an Realschulen zu gewinnen. „Deshalb muss künftig an diesem Kurs festgehalten werden, um Lehrkräften alle Optionen zu geben, für unsere Kinder ‚wahre Bildungsverstärker‘ zu sein!“, bekräftigt der Landesvorsitzende Jürgen Böhm abschließend die zukünftige Linie des brlv.


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