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Lehrkräfte wenden sich gegen überstürzte Ferienstreichung: abl spricht sich gegen falsche Signale in der Bildung aus

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Angesichts eines drohenden Mega-Lockdowns wird die Entscheidung, die Winterferien zu streichen, für die Vertreter aller Schularten immer fragwürdiger. In einem Brief wenden sich die Vorsitzenden Pankraz Männlein (VLB), Walburga Krefting (KEG), Michael Schwägerl (bpv) und Jürgen Böhm (brlv) an Kultusminister Piazolo und fordern ihn auf, die Streichung zu überdenken. Eine rechtliche Prüfung wird nicht ausgeschlossen.

Pankraz Männlein, Präsident der abl, erläutert: „Der Bayerische Landtag hat die Winterferien 2002 eingeführt mit der Begründung, dass sich in der längsten Unterrichtsphase durch die Ferien eine kleine, aber pädagogisch sinnvolle Erholungspause ergibt, die den Schülern die Gelegenheit gibt, neue Kraft zu schöpfen und Lücken zu schließen. Und jetzt streicht die Politik diese Ferien mitten in der Pandemie, in dieser besonders anstrengenden und kräftezehrenden Zeit. Das ist nicht nachzuvollziehen!” „Im Bereich der beruflichen Schulen bedeutet zudem die kurzfristige Umstellung einen erheblichen Organisationsaufwand, insbesondere für Ausbildungs- und Praktikumsbetriebe – und das ohne pädagogischen Gewinn“, betont Pankraz Männlein weiter.

In allen Schularten wird nach dieser ersten Schulwoche im neuen Jahr  immer deutlicher, welche Herausforderung die Verbindlichkeit des Distanzunterrichts darstellt, wie viel Disziplin und Selbstmotivation Schülerinnen und Schüler dafür aufbringen müssen, wie unabkömmlich die Eltern bei Kindern in den ersten Schuljahren sind und welcher Aufwand auf Lehrerseite notwendig ist, damit Bildung in diesen Zeiten funktioniert. Aktuell appellieren deshalb die Lehrervertreter an den Minister, je nach Pandemiegeschehen eine Verschiebung der Ferien zu prüfen, zum Beispiel an das derzeit geplante Ende des Distanzunterrichts, um dann gezielt noch einmal Lücken aufzuarbeiten und Energie zu tanken.

Digitalfreie Ferien

Sollte der Distanzunterricht pandemiebedingt noch länger dauern, sind die Ferien nach Ansicht der abl Mitte Februar sogar besonders nötig: „Nach fünf Wochen Videokonferenzen, Arbeitsaufträgen und digitalen Lernplattformen brauchen die Schülerinnen und Schüler dringend eine Pause. Wir empfehlen in dieser Woche bewusst digitalfreie Zeit in der Familie zu verbringen, um Kraftreserven aufzufüllen. Die Streichung der Ferien wurde pädagogisch begründet, dabei wären Ferien vom Digitalen die pädagogisch sinnvolle Lösung“, so die Vorsitzenden der abl unisono.

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Eine Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Bayersicher Lehrerverbände (abl),
Pressekontakt: Dr. Jörg Neubauer | E-Mail: redaktion@vlb-bayern.de | Mobil: 0176 24337799
 

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Pressesprecher
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Dr. David Wawrzinek
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