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Schulen sind keine Experimentierstuben, sondern Teil der gesellschaftlichen Realität

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„Bei dem Wort Stufenplan herrscht derzeit Klärungsbedarf und die Auslegungsbreite geht offensichtlich gegen unendlich!“, kritisiert Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbands (VDR) die veröffentlichten Inhalte zu Stufenplänen und Schulöffnungen durch das Bundesbildungsministerium.

Im Vorfeld zu den Beratungen der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch zeichnet sich ein verlängerter Lockdown ab. In der Zwischenzeit wird die Bildungspolitik weiter strapaziert durch weiche „Maßnahmenkataloge“ und Ideen, die Unverständnis hervorrufen.

„Was wir endlich an den Schulen brauchen, sind klare Perspektiven, nach denen man handeln kann und nicht irgendwelche vage Entwürfe, die jeglicher Vernunft und Logik entbehren!“, macht Böhm deutlich.

Die Schulen brauchen verständliche und nachvollziehbare Zielsetzungen wie konkrete Stufenpläne mit definierten Inzidenzwerten, die einen kompletten Präsenzunterricht erst unterhalb einer dauerhaften 7-Tage-Inzidenz von 50 erlauben. Dazu brauche es Einstiegsszenarien, die nicht wie im Herbst das Infektionsgeschehen unterschätzten und zu ständigen und immer wiederkehrenden "Jojo-Effekten" führten. Distanzunterricht sei nach wie vor eine klare Option, die funktioniert und die einem vorschnellen Öffnen der Schulen im Präsenzunterricht vorzuziehen sei.  

„Außerdem müssen zuverlässig Schutzmaßnahmen um- und eingesetzt werden. Die Kinder, Lehrkräfte und Angehörige dürfen durch den Schulbetrieb keinen zusätzlichen Infektionsgefahren ausgesetzt werden. Neben der Ausstattung mit FFP2-Masken, der weiteren Maskenpflicht, vernünftigen Lüftungssystemen müssen auch die Impfungen schnell und ausreichend vorangetrieben werden. Wir dürfen die aktuellen und hart erarbeiteten Erfolge und Fortschritte bei den Infektionszahlen nicht wieder verspielen“, fordert der Bundesvorsitzende weiter.

Bei all diesen Maßnahmen dürften die üblichen Abläufe im Schuljahr mit ihren festen Ruhe-, aber auch Prüfungszeiten nicht ausgehebelt und willkürlich angepasst werden.

„Wir sind noch lange nicht am Ende der Pandemie angelangt und müssen die jungen Menschen mit aller Vorsicht und unter den nötigen Schutzmaßnahmen an die Schulen zurückholen. Das erwarten wir von einem funktionierenden Staat und einer Bildungsnation“, schließt Böhm.

 

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Eine Pressemitteilung des Verbands Deutscher Realschullehrer (VDR)
Pressekontakt: Waltraud Erndl, Pressesprecherin VDR, erndl@vdr-bund.de, 0152/01957242

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Dr. David Wawrzinek
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