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Bildungskongress – Moderne Schulen schaffen!

Bildungskongress – Moderne Schulen schaffen

Deutscher Realschullehrerverband diskutiert neue Wege der Lehrkräftebildung und Bildungszusammenarbeit

Gemeinsamer Bildungskongress von Friedrich-Naumann-Stiftung und German_U15 mit dem Deutsche Realschullehrerverband (VDR) in Berlin

„Dem Lehrkräftemangel kann man auf Dauer nur mit einer qualitativ hochwertigen Lehrerausbildung an den Universitäten begegnen! Die Lehrerbildung muss endlich aus dem Schattendasein des geduldeten, undifferenzierten und der Wissenschaftlichkeit bzw. Fachlichkeit entrückten Studienganges an den Universitäten heraus!“, fordert der Bundesvorsitzende des Deutschen Realschullehrerverbands (VDR) Jürgen Böhm.

Mit Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und mit Prof. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Main, diskutiert er die aktuellen Herausforderungen und Chancen in der Bildung. „Was wir brauchen, ist eine Zeitenwende in der Bildung, die die Qualität von Ausbildung, Qualität von Bildungsabschlüssen und die Vielfalt der Bildungswege als Schwerpunkt erkennt“, betont Böhm.

 „Die Politik erkennt nach und nach, dass die ewigen Diskussionen um Beamtenstatus und Einstiegsbesoldung die Attraktivität des Lehrberufes massiv geschwächt haben. Eine Kehrtwende ist in manchen Bundesländern absehbar. Ein Erfolg, den wir uns gemeinsam mit unseren Landesverbänden auf die Fahnen schreiben dürfen“, stellt der Bundesvorsitzende fest.

Woran es noch hapere, seien die mitunter völlig unzureichende und undifferenzierte universitäre Ausbildung. Auch die zweite Stufe der Lehrerausbildung, das praxisnahe Referendariat, das in manchen Bundesländern fast völlig eingestampft wurde, trägt zur Entprofessionalisierung des Lehrberufes bei. Eine zweijährige Praxisphase sei jedoch der Schlüssel zum späteren Erfolg sowohl für die Lehrkräfte als auch letztlich die Schülerinnen und Schüler.

"Viele leistungsstarke Abiturienten scheuen den Lehrberuf, da die Orientierung an Leistung in den vergangenen Jahren an den Schulen zunehmend in den Hintergrund gedrängt wurde. Übertrittsbedingungen wurden eingeebnet, über die Rolle von Noten wurde immer mehr diskutiert und Schulen mutierten zur Reparaturwerkstatt der Gesellschaft. An Schulstrukturen wurde über Jahre herumexperimentiert. Statt Bildung und Inhalte standen oft „pädagogische Spielwiesen und ideologische Steckenpferde“ im Mittelpunkt“, stellt Böhm fest.

Wir können nur wiederholen, was wir für eine zukunftsorientierte Lehrerbildung brauchen:

  • eine klare leistungsorientierte, differenzierte, abschlussbezogene Lehrkräfteausbildung
  • Vermittlung hoher Fachlichkeit und pädagogischer Umsetzbarkeit
  • ausreichend Ressourcen für die zwei Phasen der Lehrkräfteausbildung
  • Referendariat mit 24 Monaten
  • Inhalte in der Lehrkräfteausbildung, die sich an den Realitäten der modernen Welt orientieren, wie Digitalisierung, ökonomische Bildung und nachhaltige Entwicklung
  • Aufstockung des Ausbildungspersonals an den Universitäten und im Vorbereitungsdienst
  • Möglichkeiten der Weiterentwicklung oder auch des Ausstieges nach dem Lehramtsstudium 
  • Ausbau der Weiterbildungs- und Qualifikationsphase für Lehrkräfte als Bestandteil der Unterrichtsverpflichtung

Jürgen Böhm fordert ein schnelles Handeln: „Das Jammern ist heute groß. Jeder scheint betroffen und überrascht. Doch nicht erst mit der neuen Flüchtlingswelle aus der Ukraine war klar, dass unserem Land gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer fehlen. Auf die Schulen werden massive Herausforderungen zukommen, die nur durch ein abschlussbezogenes, engagiertes, gut ausgebildetes und qualifiziertes Lehrpersonal bewältigt werden können.“

Attraktivität – Leistungsorientierung - Zukunftsfähigkeit


Kategorien:
Politik

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