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Bildungspolitik im Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern: Positive Signale und einige Fragezeichen

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Nr. 18/2023 am 26.10.2023

Ob Bekenntnis zum differenzierten Schulsystem, Verbesserung der Aufstiegschancen durch Stellenhebungen, Entlastung unseres Lehrpersonals durch Bürokratieabbau und Unterstützungskräfte, Leistungsbewertung durch Noten, Stärkung der Demokratiebildung, Bekämpfung des Antisemitismus oder mehr Fort- und Weiterbildung in Zusammenhang mit neuen Technologien wie KI: Zahlreiche bildungspolitische Forderungen des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv) werden im neuen Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern berücksichtigt – ein Erfolg für die bayerische Realschulfamilie, die bayerische Wirtschaft und die bayerische Bildungslandschaft! Dennoch ergeben sich einige konkrete Fragen vor allem zur Ausgestaltung der „Verfassungsviertelstunde“, der Lehrerbildung und dem Thema Alltagskompetenzen. Der neuen Kultusministerin Anna Stolz wünscht der brlv viel Erfolg und eine glückliche Hand bei der Ausübung ihres Amtes.

Der Vorsitzende des Bayerischen Realschullehrerverbands Ulrich Babl sieht es als positives Signal, dass Bildung als zentrales Anliegen, wie mehrfach im Vorfeld gefordert, ganz oben auf der Prioritätenliste der neuen Regierungskoalition steht. „Wir freuen uns, dass so viele Kernforderungen des brlv im Koalitionsvertrag explizit berücksichtigt wurden. Nun gilt es, die verkündeten Vorhaben schnell in die Tat umzusetzen“, so Babl.

Stärkung der Demokratie- und Wertevermittlung unerlässlich, aber Einführung der „Verfassungsviertelstunde“ wirft Fragen auf

Auch die Stärkung der Demokratie- und Wertevermittlung und das klare Bekenntnis zur Bekämpfung des Antisemitismus sei von höchster Relevanz und als positiv zu werten, betont der Verbandsvorsitzende. Bei der geplanten Einführung und konkreten Umsetzung der so genannten Verfassungsviertelstunde ergeben sich allerdings einige drängende Fragen, die im persönlichen Austausch mit den Verantwortlichen geklärt werden müssen: „Welche Ressourcen stehen zur Verfügung? Wer genau ist zuständig? Was kommt auf die Kolleginnen und Kollegen zu? Es muss unbedingt gewährleistet sein, dass die Schulen diese Verfassungsviertelstunde eigenverantwortlich und flexibel gestalten können. Sonst herrscht Stundenplanungschaos“, warnt Babl.

Noch mehr Fragezeichen bei Lehrerbildung, Vermittlung von Alltagskompetenzen im Rahmen eines Schulfachs und sechsstufiger Wirtschaftsschule

Auch bei der Lehrerbildung müsse geklärt werden, wie ein Studium in der Heimatregion mit anschließendem Schuldienst vor Ort tatsächlich umsetzbar sei und was die Koalition genau mit der „Erhöhung der Flexibilität" im Lehramtsstudium meine.
Zur angekündigten Vermittlung von Alltagskompetenzen im Rahmen eines Schulfachs hat Babl eine klare Meinung: „Das eigene Schulfach Alltagskompetenzen lehnen wir kategorisch ab. Alltagskompetenzen sind an Realschulen längst fester Bestandteil des Curriculums.“

brlv gratuliert Anna Stolz zum Amt der Kultusministerin und bedankt sich bei Prof. Dr. Michael Piazolo für die stets gute Zusammenarbeit

„Der neuen Kultusministerin Anna Stolz wünschen wir bei der Ausübung ihres neuen Amts eine glückliche Hand und viel Erfolg. Wir schätzen die Ministerin sehr und haben bereits während ihrer vorherigen Tätigkeit als Staatssekretärin im Bayerischen Kultusministerium erfolgreich zusammengearbeitet. Der Bayerische Realschullehrerverband steht Frau Stolz gerne als verlässlicher und kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung und freut sich auf einen intensiven Austausch, um gemeinsam die Zukunft der Bildung in Bayern zu gestalten. Gleichzeitig bedanken wir uns herzlich bei Prof. Dr. Michael Piazolo für viele Jahre der stets guten, konstruktiven und von gegenseitigem Respekt geprägten Zusammenarbeit. Für seinen zukünftigen Weg wünschen wir ihm alles Gute“, so brlv-Vorsitzender Babl abschließend.

 

Foto: pixabay


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Politik

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