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Ideen des Ministerpräsidenten zur Lehrer-Teilzeit sind kontraproduktiv, solange sie nicht auf Freiwilligkeit setzen – Pauschale Eindämmung der Lehrer-Teilzeit ist ein Attraktivitätskiller

Lehrermangel bekämpfen, nicht verschärfen! Ideen des Ministerpräsidenten zur Lehrer-Teilzeit sind kontraproduktiv, solange sie nicht auf Freiwilligkeit setzen – Pauschale Eindämmung der Lehrer-Teilzeit ist ein Attraktivitätskiller

Der Landesvorsitzende des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv), Ulrich Babl, kritisiert die jüngsten Überlegungen von Ministerpräsident Söder, die Teilzeitbeschäftigung von Lehrkräften einzuschränken: "Es ist unbestritten, dass der Lehrermangel in Bayern eine ernste Herausforderung darstellt, die dringend angegangen werden muss. Die Teilzeitregelung darf aber nicht die einzige Stellschraube sein, die in Betracht gezogen wird, um dem Personalmangel an unseren Schulen zu begegnen.“
Die Eindämmung der Teilzeitbeschäftigung von Lehrkräften durch die Einführung einer Höchstdauer von Teilzeitjahren, sei Babl zufolge keine Option und langfristig kontraproduktiv: "Diese Maßnahme ist keine Lösung für den Lehrermangel, sondern ein Attraktivitätskiller für den Berufsstand. Die bayerischen Lehrerinnen und Lehrer leisten tagtäglich einen unschätzbaren Beitrag zur Erziehung und Bildung unserer Kinder und Jugendlichen. Sie gehen dabei oft über ihre Belastungsgrenze hinaus - die Möglichkeit der Teilzeitbeschäftigung ist hier eine wichtige Maßnahme zur Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, die gerade einer Partei, die Politik im Interesse der Familie betreiben möchte, besonders wichtig sein sollte! Vielmehr muss die Frage gestellt werden, warum so viele Kolleginnen und Kollegen eine Teilzeitform wählen und die damit verbundenen finanziellen Einbußen in Kauf nehmen. Damit sich wieder mehr Kolleginnen und Kollegen für eine Vollzeitbeschäftigung entscheiden, müssen die Rahmenbedingungen deutlich verbessert werden.
Dazu gehören allgemein weniger Bürokratie, mehr Zeit für die eigentliche Pädagogik, ein attraktiver und modern ausgestatteter Arbeitsplatz in Stadt und Land sowie bessere Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten.
In den von Ministerpräsident Söder vorgeschlagenen Dialogprozess steigen wir jederzeit gerne ein, um darzulegen, warum positive Anreize Attraktivitätskiller ausstechen", so der brlv-Landesvorsitzende abschließend.


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